Wie oben so unten

Ebenen des Bewusstseins

(Text vom 12. 9. 2004)

Ich möchte in diesem Artikel nur Anregungen zur Selbsterforschung geben:
„Was sind wir eigentlich?“ oder „Was bin ich?“ oder „Was ist meine Lebensbestimmung?“
Ich gehe hier von meiner Linie der anderen Artikel ab und schreibe bewusst „für den Verstand“. Die folgenden Hinweise sollen ermuntern, mit den Erscheinungen der Schöpfung mental zu jonglieren.
Letztendlich geht es darum, die existierenden Grundprinzipien nach denen wir existieren zu erkennen.

Im Alltagsleben verlieren wir uns allzu oft in Auseinandersetzungen, die wir bestehen müssen. Jede Auseinandersetzung löst in uns ganz bestimmte Verhaltens- und Denkmechanismen aus. Sehr viele unserer Verhaltensweisen werden von genetisch festgelegten psychischen Mechanismen gesteuert.
Diese Mechanismen sind in den Jahrzehntausenden bis Jahrhunderttausenden der menschlichen und vormenschlichen Existenz auf dieser Erde von der Natur genetisch festgelegt worden. Sie halfen der sich entwickelnden Menschheit, in der feindlichen Natur zu überleben. Heutzutage benötigen wir die meisten nicht mehr.
Bleiben sie für uns im Unbewussten, sind wir ihnen ausgeliefert, handeln allzu oft in ihrem Sinne und merken dieses Gefängnis nicht. Wir haben jedoch die Freiheit, uns von ihnen zu lösen. Sie existieren dann natürlich weiter. Wir können sie aber nun nutzen und so bleiben wir nicht ihre Sklaven. (Als Beispiel seien hier die existentielle Angst und Wut genannt.)
Leider nutzen die wenigsten Menschen diese in uns liegende Möglichkeit der Befreiung aus urzeitlichen Zwängen. Schlimmer noch: Wir leben in der Illusion, uns in dieser Freiheit zu befinden und ziehen deshalb meistens die falschen Schlüsse. Unsere Logik basiert dann auf falschen Voraussetzungen und so sind auch ihre Schlussfolgerungen falsch. Wer sich mit diesem Thema intensiver beschäftigen möchte, verfolge die neuesten Gehirnforschungen.
Hier möchte ich auf die Auswirkungen für den meditierenden Menschen aufmerksam machen und Lösungsmöglichkeiten andeuten. Viele meiner anderen Artikel dieser Webseite drehen sich um diese Loslösung.

Ich habe viele Menschen kennen gelernt, bei denen ihre innere Entwicklung im Mentalen stecken blieb. Sie übertrugen automatisch die Muster der Steinzeit auf die Esoterik. Da bleibt nur „Spinnerei“ übrig. Die „Entwicklung“ dieser Menschen blieb eine Tat des Egos. Schlimmer noch und nun wurde es gefährlich: Das Ego blähte sich auf. Eine Überheblichkeit machte sich breit. Ich denke, gerade aus diesem Grunde ist die Esoterik in der Gesellschaft so verrufen.
Das Schlimme für diese Menschen ist, dass ihr Ego sie so dominiert, dass ihnen mit echter Esoterik nicht beizukommen ist.

Unter echter Esoterik verstehe ich eine Auseinandersetzung der gesamten Persönlichkeit mit sich selbst. Für mich ist es mit dem Kreuzweg und der Kreuzigung von Jesus zu vergleichen. Erst als er am Kreuze hängend rief: „Nicht mein Wille, sondern Dein Wille geschehe!“, war sein Ego überwunden und er war in diesem Augenblick vom Kreuz befreit, obwohl sein Körper noch daran hing. Jetzt erst hatte sich die Christuskraft in ihm „durchgesetzt“. Jetzt erst war er Christus, der mit Jesus nichts mehr gemein hatte. Doch welch ein Leidensweg lag zu dem Zeitpunkt schon hinter ihm!

Gehen wir auf den Kreuzweg ein: Nicht im Wissen liegt für mich die Erlösung sondern im Suchen. Jedes Wissen ist statisch. Die Suche ist immer dynamisch. Die Schöpfung ist dynamisch, nie statisch. Hier liegt der Irrtum unserer modernen Wissenschaften, die eine endgültige Lösung suchten. Doch seit einigen Jahren scheint sich diese Sicht in unserer Wissenschaft radikal zu ändern. Sie ist längst an dem Punkt angekommen, den viele Esoteriker noch nicht wahrhaben wollen: Leben als Schöpfung ist immer in einer Veränderung begriffen.
Gerade in der permanenten Veränderung liegt ihre Sinnhaftigkeit. Doch unser Verstand benötigt Fixpunkte, um ein wenig zu verweilen, damit die gesamte Persönlichkeit nachreifen kann, um danach einen neuen Start zu riskieren.

Darum möchte ich hier folgende Entsprechungen zum Nachdenken anbieten: Wichtig dabei ist es zu bedenken, dass dies wie ein Spiel aufgefasst werden sollte!

Alles entspricht einander: (meine Webseite heißt aus diesem Grund Wie oben so unten)

IFestKristallKnochenKörper (Liebe als Sex)
IIFlüssigkeitenPflanzenNervenEmpfindung und Gefühl
IIIFeuer (a)TierFleischEmotion, Denkmechanismen
IVLuftMenschHirnfunktionenDenken, Einordnen
VRaum (Äther)Erwachter (b)FeinstofflichIntuition (Liebe als Erotik)
VIStilleWissenderErkenntnis, Prinzipien (c)
VIILichtMitgefühlLiebe im Sinne von Agape
VIIIabsolute Erleuchtung, Befreiter, Buddha, „Ich bin der ich bin“

(a) Bewegung, Verwandlung
(b) Gereifte Persönlichkeit, Ich bin ich
(c) Prinzipien der Schöpfung

Die Ebene des Raumes (das Feinstoffliche), ist die Verbindung zwischen der Erde (I – IV) und den kosmischen Ebenen (V – VIII).
Erst in der Stille ist das Irdische überwunden. Die Stille ist gleich Wissen. Aber Achtung, dieses Wissen ist kein Faktenwissen!
Das Gesetz aus der Stille lautet: Horchen und gehorchen.

Die Weisheit ist in uns. Doch wir können sie nicht wahrnehmen, wenn wir uns mit den ersten vier Ebenen identifizieren. Erst wenn wir, als Bewusstseinswesen, in die Ebene des Raumes eindringen, uns aber nicht von den ersten vier Ebenen lösen, können wir ihre „Stimme“ oder „Einflüsterung“ wahrnehmen. Doch selbst in dieser fünften Ebene ist die Verfälschung durch das Ego vorprogrammiert. Deshalb gilt hier immer: Ich darf horchen und wahrnehmen. Ich darf es glauben. Ich darf es aber nie als absolutes Wissen sehen. Ich darf mich nur anregen lassen.

Sicherer wird es in der Ebene der Stille und des Lichtes.
Was ist denn diese Stille?
Um das zu empfinden, sollten wir in die Augen eines Säuglings schauen! und dabei auf unsere Empfindungen achten.
Was ist das Licht?
Es entspricht dem „Engelslächeln“ eines Säuglings, aber nur in den ersten Wochen seines Lebens!

Es ist für ernsthaft Meditierende ein Leichtes in die fünfte Ebene einzudringen. Doch erreichen wir sie zu schnell, erschrecken wir und fallen heraus. Haben wir die Muster unserer ersten vier Ebenen nicht als Mechanismen erkannt, so sind wir noch zu sehr mit ihnen identifiziert und finden deshalb die Ebene des Raumes als langweilig (denn da passiert nichts) oder gar erschreckend („wir“ lösen uns scheinbar auf= falsche Identifikation).
Beispiel. Da kommt ein Mann über viele Jahre zu mir um zu meditieren. Beim längeren stillen Sitzen hat er Schmerzen, beim Liegen schläft er ein. Doch er ist unglaublich hartnäckig. Das heißt für mich, ein inneres Wissen drängt ihn. Plötzlich, in einer Einzelstunde, nehme ich wahr, dass er in der Ebene des Raumes angekommen ist. Ich freue mich, dass sich sein Mühen und seine Hartnäckigkeit gelohnt haen. Ich mache ihn auf das Geschehen aufmerksam und sein Kommentar dazu lautet: Wie langweilig. Er hält danach zwar noch über Jahre Kontakt zu mir, doch seine Meditationsarbeit setzt er nicht mehr fort.
Sehr viele Menschen sind aus meiner Meditationsarbeit ausgestiegen, wenn sie an der Schwelle des Raumes standen. Sie bekamen Angst ihren inneren Halt zu verlieren. Dabei ist gerade der Raum der absolute Halt und die totale Basis der Persönlichkeit.

Was geschieht, wenn wir die fünfte Ebene erreicht haben?
Wir müssen zurück!!!
Der Weg führt nicht weiter, sondern zurück! Dieses Phänomen hat der indische Mystiker Aurobindo eindrücklich erforscht und Satprem nachvollziehbar beschrieben. Um die Ebenen VI – VIII zu erreichen, müssen wir durch den Körper hindurch. Das hört sich sehr verwirrend an, doch für die so handelnden Menschen wird das eine Selbstverständlichkeit.

Ausnahmslos alle meine Artikel dieser Webseite kann man demnach in zweifacher Hinsicht lesen:

I. Wie komme ich aus meinem kleinen Ich (EGO) in die Freiheit des Raumes?
Ich nenne diese nun erreichte Stufe des Bewusstsein das „Ich bin ich“, es ist für mich das „große Ich“. In ihm habe ich eine entscheidende menschliche Entwicklung abgeschlossen. Doch sie ist nie stabil. So muss ich immer wach bleiben, um nicht in das kleine Ich (die Welt der Vorstellungen) zurückzufallen.

II. Drängt es uns weiter zu gehen, so folgt ein Zurück-Schauen, ein Zurück-Gehen, ein endgültiges Aufräumen. Diese nun erforderlichen Methoden stehen in den gleichen Artikeln. Doch man erkennt sie erst, wenn man sich mit dem Raum, der wir dann sind, identifiziert hat.

Nehmen wir als Beispiel die erweiterte Meditation auf unsere Knochen. In der Ebene des Raumes empfinden wir (als Bewusstsein) sie als wässrig, in der Ebene der Stille sind sie nur noch Luft und nicht mehr wahrnehmbar. In der Ebene des Lichtes sind sie nur noch strahlende „Materie“.