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Die Arbeit mit dem Zwerchfell

Was ist das Zwerchfell?
Mit seiner etwas gewölbten Kuppel spannt es sich quer durch den gesamten Bauchraum und trennt den Oberkörper vom Unterkörper. Es gehört zu den stärksten Muskeln unseres Körpers. Das Zwerchfell ist der wichtigste Teil der Atemmuskulatur. Es funktioniert wie eine vitale Pumpe für das Atemsystem. Mit seiner starken Bewegung (5 – 7 cm) massiert es die Lungen und die darunter liegenden Organe.

So wie die Verdauung und der Zustand der Muskulatur wichtig sind für unseren emotionalen Zustand, so ist es auch das Zwerchfell.
Ist seine Beweglichkeit durch zu flache Atmung eingeschränkt, steuert es durch sein Verspanntsein zu einer noch flacheren Atmung bei. Die flache Atmung wiederum erzeugt auf der psychischen Ebene Ängste, die wiederum die Atmung verflachen und das Zwerchfell verspannen. Ein ewiger Kreislauf beginnt. Eine negative Spirale ist in Gang gesetzt worden und beeinflusst unsere gesamte Persönlichkeit.
Vielleicht noch ein Hinweis: Der Rhythmus der Atmung ist ausschlaggebend für unseren körperlichen, emotionalen und mentalen Zustand. Atmung und Zwerchfell sind sehr eng miteinander gekoppelt. Daran mag man erkennen, wie entscheidend die Arbeit am Zwerchfell ist.

Verschiedene Sichtweisen in Kurzform

Das Entscheidende:
Das Zwerchfell ist ein flacher, quer durch den Körper laufender Muskel, der die Atmung bestimmt. Es trennt den Oberkörper vom Bauchraum und massiert die anliegenden Organe. Je nach muskulärem Zustand trennt oder verbindet es die beiden Bereiche Brustraum und Bauchraum.

Aus energetischer Sicht:
Ich konstatiere vom energetischen Zustand her: Dort, wo das Zwerchfell verbindet, ist mehr Lebenslust und Lebensfreude. Wo es trennt, raubt es unsere Vitalität. Erschöpfung stellt sich ein. Ängste entstehen und beherrschen uns. Das wiederum ruft das Kontrollorgan unseres Denkens auf den Plan. Statt einfach freudvoll zu handeln, kontrollieren wir unsere Handlungen. Wir verlieren unsere Spontaneität und somit auch die Kreativität.
Soziale Komponente:
Jetzt gehe ich in meiner Beschreibung ein wenig in einen anderen Bereich!
Das Zwerchfell und die darunter liegenden Organen, gehören zum so genannten „Sonnengeflecht“. Das Sonnengeflecht ist das „sozial orientierte Tier“ in uns.

Was heißt „sozial orientiertes Tier“?
Über das Sonnengeflecht sind wir ständig in unbewusstem Kontakt mit anderen Menschen. Wir beeinflussen sie und werden beeinflusst. Sind wir eine längere Zeit mit anderen Menschen zusammen, so stellt sich über die Informationsmöglichkeit des Zwerchfells ein gemeinsamer Konsens ein. Ein „Wir-Gefühl“ erwächst. Wir nehmen die Normen der Gruppe an. Ein „eigenständiges Gruppenwesen“ entsteht. Doch wir merken es nicht. Hier möchte ich vor allem den Lehrern raten, den „Klassengeist“ ernster zu nehmen, denn davon ist das einzelne Kind in seinem Verhalten entscheidend abhängig und wird hierüber weitgehend mitbestimmt. Vielleicht noch ein Hinweis: Dieser unbewusst ablaufende notwendige Zwang zum Austausch führt uns dazu, immer wieder Menschengruppen aufzusuchen (Kneipenbesuch, Fußballspiel, usw. Denkt einmal daran, wie enttäuscht wir unter Umständen wären, die einzigen Gäste einer Party zu sein).Diese Hinweise sollen erst einmal genügen. Ich überlasse es dem Leser, tiefer in die angedeutete Problematik forschend einzusteigen.

Die „Arbeit“ am Zwerchfell
Natürlich reicht die direkte Arbeit am Zwerchfell nicht, um in Zukunft ewig glücklich zu leben. Diese „Arbeit“ ist nur ein Teil eines Puzzles.

Methoden
(Nach jeder 3-5 Minuten dauernden Übung gilt es, nachzuspüren! Dieses Nachspüren ist entscheidend, denn dadurch können die „Akupunkturenergien“ optimal ihre Heilkraft wirken lassen, welche sonst durch unsere Verspannung behindert wird.)

1. Konkret

- Wir klopfen den unteren Rand der Rippen und des Brustbeins ab. Das Gleiche tun wir die senkrechte Linie zwischen Kinn und Schambein hinab.

- Wir drücken bis zur Schmerzgrenze den Punkt unmittelbar unterhalb der Brustbeinspitze. Hier staut sich die vom Kinn kommende Energie des „kleinen Energiekreislaufes“. Diese gestauten Energien haften dann als Brocken hinter dem Brustbein und verhindern einen „herzlichen Austausch“ mit unseren Mitmenschen.

- Wir stellen uns ganz gerade hin, spüren und schauen zum Zwerchfell, nehmen den Bereich – oder bei geschulter Körperwahrnehmung das Zwerchfell selbst – wahr und atmen hechelnd wie ein Hund, der einen schnellen Lauf hinter sich hat. Nachspüren!!!

- Wir beugen uns im Stehen ein wenig und stützen die Hände auf die Knie. Wir ziehen die Bauchdecke etwas an und atmen hechelnd, sodass sich die Bauchdecke in schnellem Atemrhythmus bewegt. Hier ist das Geerdet-Sein Ausschlag gebend, denn sind wir nicht geerdet, schießt die gesamte freigewordene Energie in den Kopf, und uns wird schwindelig oder sogar schwarz vor den Augen. Beim Geerdet-Sein geschieht dies nicht.

- Ist unsere Körperwahrnehmung geschult, können wir in jeder Körperhaltung unser Zwerchfell wahrnehmen, dann mit dem Empfindungsbewusstsein dort anwesend sein und die natürliche Bewegung des Zwerchfells verfolgen. Automatisch, ohne unser Zutun, vertieft sich die Atmung. Wir werden ausgeglichener.

2. Imaginativ

- Wir lassen im Ausatmen eine kleine, blaue Kugel auf der Haut nach unten rollen, und zwar von der Kinnspitze über das Schambein hinaus. Dabei sollten wir mit der Zeit besonders das Kinn, die Brustbeinspitze, den Nabel und das Schambein beachten. Ganz allmählich (nach Wochen) lassen wir die Kugel in der Haut laufen. Später (nach Monaten) rollt sie unter dem Brustbein und unter der Haut des Bauches. Jetzt erst bemerken wir die enorme Bedeutung dieser Übung für unseren Gesamtzustand.

- Sind wir mit dieser Übung ganz vertraut geworden, so beachten wir vor allem den Bereich hinter der Brustbeinspitze, dem Nabel und dem Schambein. Sehr entscheidend ist auch auf dieser Ebene das „Öffnen“ des Kinns. Gerade dieses Öffnen des Kinns wirkt sich auf den gesamten Körper und die damit verknüpfte feinstoffliche Energie aus.

- Wir stellen uns Folgendes vor und gehen innerlich mit: Das Zwerchfell weitet sich und legt sich im Einatmen wie eine Schale unter unser Becken, im Ausatmen legen wir uns als Bewusstseinswesen in diese Schale hinein.

- Wer sich als Bewusstseinswesen noch nicht wahrnimmt, legt den Kopf in diese Schale hinein. Bei dieser und der vorhergehenden Übung ist es ausschlaggebend, dass wir alleine sind. Das Telefon am besten abstellen. Wir müssen darauf achten, dass von der Außenwelt keine Störung erfolgen kann, denn solche Übungen können nur mit „ausgeschaltetem“ Kontrollmechanismus gelingen. Sie erfordern unbedingtes Vertrauen in das Sein.

Diese ganzen Übungen erfordern, wenn sie optimale Erfolge erzielen sollen, das Geerdet-Sein (siehe die „Zentralübung“ unter „Meditation“).
Unsere Persönlichkeit ist an einen ganz bestimmten Energiezustand gewöhnt und hat sich darauf eingestellt. Werden nun stärkere Energien frei, besteht die Gefahr, dass wir ängstlich reagieren und uns somit sofort wieder verschließen.
Da in uns nichts isoliert ist, können natürlich - durch die freiwerdenden Energien – alte Persönlichkeitsverletzungen wach werden. Dann gilt es, sich dieser Trauer, Wut oder dem Schmerz zu stellen.