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Die Rolle der Entscheidung

Dieser kleine Artikel setzt Erfahrungen in Bezug auf die Schwingungsebenen innerhalb und außerhalb des Körpers voraus. Er setzt die Erfahrung voraus, dass unser Ich kein Konstrukt des Denkens ist, sondern ein Konglomerat verschiedenster Schwingungsebenen. Diese Erfahrung entsteht erst, wenn ich entdecke, dass das Denken aufhören kann und ich mich trotzdem noch als Ich wahrnehmen kann.
Diese Schwingungsebenen haben ihr Zentrum im Körper und sind verankert im feinstofflichen Leib (in den Chakren). Sie legen sich kugelförmig um diese Zentren und den physischen Körper herum. Mehr noch, sie durchdringen ihn.

Da wir in unserer Zivilisation dieses Wissen nicht mehr haben, und geprägt sind von der Aufklärung (Ich denke also bin ich), liegt unser Schwerpunkt im Kopf. Gefühle und Körper sind pauschal gesagt für die meisten Menschen nur ein Anhängsel. Erst wenn Gefühle und Körper sich etwa durch Krankheiten intensiv melden, treten sie in den Mittelpunkt. Dann muss man sie behandeln, damit es "uns" wieder besser geht. Hier entsteht natürlich die Frage: Wem geht es dann besser? Was ist das, das sagt: Mir geht es wieder besser oder gut oder schlecht?

In den letzten 25 Jahren ist mir so klar geworden, dass wir unendlich viel mehr sind, als wir denken und zu wissen glauben. Aber nicht im Sinne des: mehr als die anderen sein. Wir können dann nicht mehr als die anderen.

Wir sind mehr im Sinne von Sein.
Wir brauchen uns dann nicht mehr zu beweisen, dass wir wer sind. Wir sind einfach.
Wir sind mehr im Sinne von Ein-fach-heit.
Wir sind und das reicht.

Hierzu müssen wir bereit sein einen eigentlich einfachen, aber durch unsere gewohnten Einstellungen sehr schweren Schritt zu tun: Wir müssen unsere Identifikation ändern. Ich möchte dies an einer Zeichnung verdeutlichen:

A-B bedeutet die Ebene der Dualität. Leben wir auf dieser Ebene, so gibt es zu jedem Part einen Gegenpart: Das ist gut - das ist böse. Ich bin glücklich - ich bin unglücklich. Oben – unten, usw.

Diese Ebene besteht nur aus Gegensätzen und vielen, vielen Zwischenstufen. Diese Ebene der Dualität kann man auch die Ebene der Entscheidungen nennen. Um Handlungsfähig zu werden, müssen wir ständig neue Standpunkte finden und sie auch vertreten. Wir entscheiden uns Tausende Male am Tage.

Dies merken wir zum Glück nicht, denn die Natur hat uns Hilfen gegeben:
Sympathie und Antipathie.
Die Gewohnheiten und Mechanismen.
Die fünf Sinne.

Über die Sinne erfassen wir die Dinge, denen wir begegnen und legen uns sofort mit Hilfe der Gewohnheiten fest: Das ist angenehm, das ist unangenehm. Das nehme ich an, das stoße ich ab. Dazu kann ich ja sagen, dazu sage ich nein.
Aus Gewohnheit geht der eine über die Straße, auch wenn die Ampel rot ist, ein anderer nicht. Doch hinter der Gewohnheit liegt die Entscheidung, die irgend einmal gefällt wurde: Ich gehe trotz roter Ampel über die Straße, wenn keine Autos kommen. Es ist mir zu dumm, stehen zu bleiben.

Worauf ich hinaus will: Auf der Ebene der Dualität, und hier leben wir im Alltag, ist das eigentliche Kriterium das „Sich-entscheiden“.
Nehme ich dies ernst, so wird das Leben sehr einfach: Ich brauche mich, in welcher Situation auch immer, nur entscheiden und die Situation ist geklärt. Wenn - ja, wenn ich mich wirklich entscheide. Wenn ich die Konsequenzen, die jeder Entscheidung inne wohnen, bereit bin zu tragen.
Viele können oder möchten das nicht. Sie wollen, dass ihre Entscheidung richtig ist.
Aber was ist richtig? Wenn ich mich entscheide, entscheide ich mich immer für und gegen etwas. Ich bekomme nie alles. Gerade dies aber wollen diese Menschen und schaffen sich somit ein schmerzhaftes Dilemma. Damit sind sie völlig unfrei. Sie haben sich selbst in der Unfreiheit eingesperrt und merken es nicht, denn subjektiv sehen sie allzu oft die Schuld für ihr Versagen bei den anderen.

Wie kommen wir aus dieser Zwickmühle heraus?
Wir müssen erkennen, nicht verstehen, dass wir auf der Ebene der Dualität leben. Wir können dies aber nur erkennen, wenn wir hin und wieder aus der Ebene der Dualität heraustreten. Wenn wir erfahren haben, dass es auch andere Ebenen gibt.
Diese Erfahrung hat jeder mehr als einmal in seinem Leben gemacht, aber da dies nicht bewusst geschah, hat er es als solches nicht erkannt.

Welche Situationen meine ich?
Da ist der Augenblick der Freude, die tief aus uns aufsteigt. Es ist eine orgiastische Freude! Da ist der Augenblick der Trauer, die tief aus uns heraufsteigt. Da ist das AAAHHH, wenn sich plötzlich und überraschend eine schöne Situation ergibt.

Das C im Dreieck ist der Punkt der Ein-fach-heit. Das Wort gefällt mir gut, da es auf simpelste Weise die Lösung ausdrückt: Da sind nicht mehr die Tausenden Fächer der Dualität. Da gibt es nur noch ein Fach. Dies ist aber nicht nur der Punkt C, das wäre zu weit weg. Dort zu leben gelingt nur wenigen Menschen und die leben mit Sicherheit nicht im Alltag, der uns ständig in die Dualität und somit Unruhe treibt. Doch der Punkt C hat eine Verbindung in die Ebene der Dualität, aber nur als Punkt. Es ist der Moment der Entscheidung. Das bedeutet:

Im Moment der Entscheidung bin ich frei. Aber nur in diesem Moment. Dann hat uns die Dualität wieder eingefangen.
Dieser Moment kann sich aber ausdehnen, wenn wir bis in die Tiefe unseres Seins zu unserer Entscheidung stehen. Wenn wir sie ganz bewusst fällen. Ohne wenn und aber. Wenn wir sie als ganze Person mit unseren Empfindungen, Gefühlen, Emotionen und vielfältigen Denkmustern fällen. Wenn wir im wahrsten Sinne des Wortes zu ihr stehen.
Zu ihr stehen können wir nur, wenn wir in dem gleichen Augenblick wirklich merken, dass wir stehen. Der Körper ist also einbezogen. Dann spüren wir: Da ist eine Einfachheit, Freiheit und Leichtigkeit, die fast überwältigend ist.

Wie erreichen wir dieses "zu der Entscheidung stehen"?
Wir müssen unseren Schwerpunkt aus dem Kopf in die Energiezentren des Unterbauches verlegen. Es ist dann wie bei den russischen Puppen, sie pendeln sich immer in ihrem Schwerpunkt ein und stehen dann wieder senkrecht. Das Bemühen, diesen Schwerpunkt zu finden, sehe ich zum Beispiel im Tanz der Afrikaner und Indianer oder in der Körperhaltung der Kampfsportler Asiens.

Unser Schwerpunkt muss noch tiefer sinken. Nämlich in die Verbindung zur realen Erde. Das geht nur über das Empfindungsbewusstsein. Ich bin dann im Kontakt mit der Erde über die Sitzhöcker beim Sitzen oder die Fußsohlen beim Stehen. Das darf nicht in der Ebene der Vorstellungen bleiben.
Das Ergebnis ist, dass in den ersten Jahren das Vertrauen in das eigene Sein, in die eigene Meinung wächst. Dieses Vertrauen basiert auf dem Urvertrauen, das sich in der untersten Schwingungsebene, dem untersten Chakra, befindet. Ein Zeichen, dass wir dort angekommen sind, ist, dass andere Menschen plötzlich ihre tiefsten persönlichen Problematiken erzählen, denn sie nehmen unbewusst wahr, dass wir pfleglich und offen damit umgehen und nie zu unserem Vorteil benutzen werden, dass wir unsere Identifikation aus der Ebene der Dualität -und somit der Macht- in die Ebene der Einfachheit verlegt haben.

Ein weiteres Ergebnis ist auch im Alltag zu beachten:
Man nimmt jede Reaktionen im Körper, in der Psyche, in den Emotionen wahr. Man nimmt wahr, welche Reaktion dieser oder jener Gedanke bis auf die leibliche Ebene hervorruft. Nun ist man eins mit sich selbst. Man ist in seiner Mitte angekommen - im D - und handelt aus seiner Mitte heraus. Das Leben ist, wie es ist und ich bin.