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Perlenkette, Mala, Rosenkranz

Jedem, der das Rezitieren von Mantren in seine Meditationsarbeit mit einbezieht, möchte ich empfehlen, eine Perlenkette zu benutzen. Ob dies eine originale Mala, ein Rosenkranz oder eine Kette aus anderen Kulturkreisen ist, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Die Anzahl der Perlen entspricht den Lehren der verschiedenen Kulturkreise. Für das, was ich hier beschreiben möchte, genügt eine selbst gebastelte Perlenkette mit hundert Perlen.

Wichtig ist jedoch, dass eine Stelle durch eine dickere oder anders geformte Perle markiert wird, über die nie hinausgegangen werden darf. Die Kette ist zwar rund, doch sie muss in ihrem Endlos-sein Anfang und Ende markieren. Meine Vermutung ist, dass es, nüchtern betrachtet, darum geht, nicht in Trance zu fallen. Wir werden dadurch gezwungen, am „Ende“ der Kette kurz innezuhalten; das Ende wird nun wieder zu einem Anfang. Man wechselt also immer die Richtung!

Die Perlen sollten nicht zu dick und nicht zu dünn sein. Jeder sucht sich seine Stärke aus, die seinen Händen entspricht, sodass die Perlen leicht durch seine Finger gleiten können, doch als einzelne Perlen wahrnehmbar bleiben.

Wenn man sich für ein Mantra entschieden hat, sollte man sich auch dafür entscheiden welche Anzahl man jeweils sprechen möchte. Es ist eigentlich gleichgültig, wie viele wir sprechen, doch wir sollten uns hier nicht unserer eigenen Willkür aussetzen. Die vorgenommene Anzahl sollte auch zu Ende gesprochen werden. Oft weichen wir durch „spontanes“ Unterbrechen den eigentlichen Schwierigkeiten, die auftauchen können, aus und weichen aus Angst vor einem „Durchbruch“ in den transpersonalen Raum aus. Nehmen wir als Beispiel das Gurumantra der Tibeter, für das man für tausend Mantren etwa 40 Minuten benötigt. Hat man diese Zeit nicht, sollte man sich nur 500 vornehmen usw. So lernen wir, uns realistischer zu sehen und vertrauter mit unbewussten Widerständen zu werden.

Das Wichtige an einer Perlenkette ist, dass wir die Perlen durch Daumen und Zeigefinger beider Hände gleiten lassen. Der eine Daumen zieht, der andere schiebt. So bleibt die energetische Wirkung des Mantra nicht nur im Kopf sondern wird über die Finger, die Hand, die Arme automatisch im Ganzen Körper verteilt. Damit dies noch intensiver geschieht, rate ich jedem, die Mantren während des Gehens zu sprechen und dabei mit dem Empfindungsbewusstsein die Fußsohlen wahrzunehmen. Erst dann wirkt sich die Schwingung der Kehle (des aktivierten Kehlchakras) auf unser ganzes Sein aus und bringt die gesamte Persönlichkeit, einschließlich des Körpers, in eine höhere Schwingung. Haben wir genügend Erfahrung mit der transpersonalen Ebene des Raumes und der Stille, so kann diese Vorgabe (Anzahl) wegfallen.

Durch das Sprechen eines Mantra füllt sich unser elektromagnetisches Feld (die Aura). Es gleicht sich aus. Somit fühlen wir uns immer kraftvoller und ausgeglichener – wenn wir nicht übertreiben und zu viele Mantren sprechen. Gerade darin liegt eine große Gefahr. Wir können auch geistig überhitzen. An die aufkommenden kraftvollen Energien müssen wir uns langsam gewöhnen.

Ein weiterer Vorteil der Perlenkette liegt darin, dass sich im Zentrum der Daumen die Hypophyse und Epiphyse (Zirbeldrüse) spiegeln. Somit aktivieren wir bei jeder Perle die Arbeit der Zirbeldrüse und über sie alle anderen Drüsen unseres Körpers.
Da die Drüsen auf der körperlichen Ebene ein Spiegel der Chakren sind, werden wir auch auf der feinstofflichen, transpersonalen Ebene aktiviert. Denn die Epiphyse ist das Lichtorgan in uns, die blaue Perle der Inder. Sie ist die Meisterdrüse, die uns über das Kronenchakra auf der Schädeldecke zum Kosmos hin öffnet (Darin liegt die Gefahr der Überhitzung für das Gehirn.). Sie ist die Kaiserin in uns, die ihre Befehle den beiden Ministern (die beiden Lappen der Hypophyse) gibt, die diese wiederum an die anderen Drüsen unseres Körpers weiterleiten.
Sprechen wir mit Hilfe der Perlenkette ein Mantra, helfen uns mit der Zeit unsere Drüsen mit ihrer immer harmonischeren Hormonausschüttung gesund zu bleiben oder zu werden.

Noch ein interessanter Gedanke:
Nach dem Gesetz von den Entsprechungen „wie oben so unten“ ist der Daumen das Absolute, und die vier Finger sind die Schöpfung, der Zeigefinger ist das Ich des Menschen.

Kommentar der Korrekturleserin:
Ich komme ja durch dieses Sprechen in einen Rhythmus, der durch die Mala und das Gehen im Ganzen Körper ist. Du wechselst immer das Tempo, wenn wir längere Zeit Mantren sprechen. Ist das aus dem schon angesprochenen Grund, dass wir nicht in Trance fallen?
Ja!!!
Für meine Praxis ist mir der 4. Absatz wichtig. Ich setze mir beim Gehen immer eine bestimmte Zeit – und halte diese eigentlich nie ein. Ebenso schwer fällt es mir, ein langsames Schritttempo beizubehalten und auch längere Zeit das Mantra langsam zu sprechen. Es gibt da so ein Tempo, das „von alleine“ läuft und sich immer vordrängt. Ich sehe deutlicher, wo ich stehe. Es ist der Sprung in den Raum, vor dem ich immer wieder zurückweiche.
So umfassend habe ich das (oben Gesagte) noch nie gehört/gelesen. Toll!