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Die heilende Kraft der "Energie"

Wie ich an anderer Stelle schon geschrieben habe, benutze ich das Wort "Energie", weil es für die Benennung des inneren Zustandes allgemein gebräuchlich ist. Besser wäre das Wort "Schwingung", noch besser "Aura" (siehe im Internet unter "Aura des Menschen"). Viel Energie bedeutet in Bezug auf die Aura, dass sie mehr oder weniger von alten Lasten befreit und von ihnen gereinigt ist.

Die Aura könnte man auch mit dem technischen Begriff des elektromagnetischen Feldes umschreiben ( siehe Kirlianfotografie). Hinzu kommt, dass es „in uns“ nicht nur eine Aura ( Schwingungsebene ) gibt, sondern viele. Und jede dieser Auren hat einen, durch die Struktur der Persönlichkeit geprägten individuellen Zustand, der durch Geburt, individuelle Erfahrungen aus der Vergangenheit, Gedankenmuster, Zukunftspläne, usw. des einzelnen Menschen geprägt ist. Der Zustand der Auren macht uns als Gesamtwesen aus. Das sind wir.

Nun geht es im nächsten Schritt darum, uns mit dem Zustand der Auren zu identifizieren, indem wir unsere Gedanken, Gefühle, Empfindungen, Emotionen, unseren Ist-zustand erforschen, erkennen, uns bewusst machen und letztendlich akzeptieren. Akzeptieren heißt hier auch, dass ich akzeptiere, dies oder das an mir nicht akzeptieren zu können.

Der heilende Prozess wird nun durch das Bewusstsein eingeleitet.
Unser Bewusstsein ist eine eigenständige Instanz in uns. Es ist wie die Sonne, die selbst keine Schatten wirft. Die Schatten entstehen durch die festen Gegenstände, durch die sie nicht hindurch scheinen kann. Die festen Gegenstände entsprechen den "verkrusteten Gestalten" in uns. Die Verkrustungen stammen überwiegend vom unerlösten Schmerz der Verletzungen aus der Vergangenheit. Es ist der verdrängte Schmerz.

Beispiel: Jungen dürfen nicht weinen, Mädchen müssen lieb sein!
Beide dürfen bei dieser Norm der Erwachsenen ihre individuelle Spontaneität nicht leben. Sie müssen ihren wahren emotionalen Zustand verdrängen. Das Verdrängte speichert sich als Gestalt (oder Verunreinigung) in der Aura ab. So kommt es, dass wir uns zwar über die mentale Erinnerung an Ereignisse erinnern, aber erlebnismäßig an die umfassende Qualität in dieser Erinnerung keinen Zugang bekommen. Die Gedächtnisleistung löst (erlöst) den Schmerz nicht. Erst wenn wir immer wieder die Bilder aus der Vergangenheit in der Meditation nachspürend aufsteigen lassen, lösen sie sich auf. Sie bleiben dann zwar noch als mentale Erinnerung gespeichert, aber die negative Qualität haftet ihnen nicht mehr an. Den Sonnenstrahlen steht nun kein Widerstand mehr entgegen. Hier begegnen sich Therapie und Meditation; wobei die Therapie meistens auf das konkrete Ereignis schaut, für die Meditation "reicht" die Qualität des Ereignisses.

Was bedeutet für mich die Qualität des Ereignisses?
Nehmen wir die oben erwähnte Norm wieder auf:
Diese Jungen oder Mädchen sind abgetrennt von ihrer emotionalen Ebene. Sie mussten, um von der Umgebung anerkannt zu werden, vom Mentalen her ihre Emotionen kontrollieren. Emotionen wirken jedoch immer befreiend. Erst die Bewertung - gute oder schlechte Emotionen - verhindert die Befreiung und erzeugt "Verschmutzungen" in der Aura. Es geht also nun "nur" darum, über das Empfindungsbewusstsein erneut Anschluss an die emotionale Ebene zu bekommen. Die eigenen Emotionen müssen wieder ernst genommen werden. Sie müssen als Teil von uns akzeptiert und nicht negativ bewertet werden. Dabei ist es unerheblich, ob wir sie ausleben ( in die Handlung nach außen gehen ) oder nur in unserem Innern „toben“ lassen; denn wichtig ist hierbei der energetische Aspekt (Bewegung) und nicht das Ausagieren der Emotionen (der Handlungsaspekt).

Dieses Toben ist der Energieaspekt.
Richten wir unser Augenmerk nicht auf die konkrete Emotion (z.B. Wut oder Trauer), sondern auf die Bewegung in uns, wird diese sich befreiende Energie uns reinigen und alte Verkrustungen auflösen. In der Tiefe unserer Persönlichkeit speichert sie sich als neue Information ab: "Emotionen dürfen sein": Ich darf stark sein. Diese Information teilt sich allen Ebenen mit und so auch dem Körper. So kann der Körper von alten Verspannungen loslassen. Die verkrusteten Verspannungen bescheren uns sonst mit der Zeit, vor allem im Alter, Krankheiten.

Je intensiver wir diesen Weg gehen, desto befreiter fühlen wir uns und umso energiereicher sind wir. Energie ist demnach für mich nur die Wahrnehmung des Befreit-seins und die Akzeptanz, neue Normen in mir wachsen zu lassen und dieses Wachsen zuzulassen. Interessanterweise gleichen die neuen Normen immer den Geboten der Hochreligionen.