Wie Oben So Unten

Öffnen der Haut

Wie ich an anderer Stelle dieser Webseite schon beschrieben habe, gehe ich davon aus, dass wir nicht der physische Körper sondern der Empfindungs- oder Ätherkörper sind. Die Antroposophen sprechen vom Doppelgänger. Dieser Empfindungskörper durchdringt unseren physischen Körper und ragt im Schnitt drei Zentimeter über ihn hinaus. Über die Akupunkturpunkte und -meridiane, die ja auch im Inneren des Körpers verlaufen, wird der physische Körper vom Ätherkörper energetisch versorgt. Mit Hilfe der „Kilian-Technik“ kann man ihn auch fotografieren und somit feststellen, wo wir krank oder gesund sind. (Dass diese Möglichkeit so wenig genutzt wird, liegt wahrscheinlich an unserem westlichen Denken.)

In allen meinen Artikeln spreche ich von Erfahrungen und ganz selten von Theorien. Wenn ich theoretisiere, soll es nur eine Hilfe für unser Gehirn sein, die Erfahrungen in unser Denkkonzept einzuordnen, um offen für neue Erfahrungen zu bleiben. So sind die folgenden Ausführungen nur Erfahrungswerte.

Wir können davon ausgehen, je gesünder wir sind, desto strahlender ragt die Energie des Empfindungskörpers über unseren physischen Körper hinaus. Sind wir angeschlagen (sprich: müde, erschöpft oder gar krank), so verblasst das Strahlen. Die Strahlen werden dann grau, und schließlich hängen sie blass und schmutzig grau an der Haut herunter. Das ist fast immer ein Zeichen dafür, dass die somatischen Bereiche dahinter schon krank sind oder mit der Zeit noch krank werden (bekannter Ausspruch: „Wie grau der aussieht“). Dieser Krankwerdungsprozess des physischen Körpers verläuft jedoch über viele Jahre.
Unbewusst wissen wir das. Wenn wir kleine Kinder haben oder frisch verliebt sind, setzten wir dieses Wissen um, indem wir den anderen streicheln. Ich hoffe, jeder weiß, wie gut das tut. Dieses „Gut, tun“ liegt daran, dass der Empfindungskörper an den gestreichelten Stellen wieder wie eine Batterie energetisch aufgeladen wird. Diese Energie wird über die Meridiane auch ins Innere des Körpers befördert. Die Folge ist, wir fühlen uns erfrischt und wach. Bei häufigem Streicheln gesunden schließlich auch wieder die Bereiche des physischen Körpers unter der Haut.

Nun haben wir leider oft niemanden, der uns öfter, selbstlos und intensiv streichelt. (Oder?) Somit müssen wir einen anderen Weg gehen.

Methode
Egal wo wir sind, wir verbinden uns durch unser Empfindungsbewusstsein mit möglichst vielen Hautbereichen. Am Anfang werden es kleine Partien sein. Mit der Zeit werden sie größer und umfassender. Dabei spüren wir irgendwann ein Kribbeln, eine Frische oder gar ein energetisches Aufgeladen-Sein. Viele, denen ich das empfohlen habe, berichten, dass dies manchmal unangenehm ist. Das kann nur daher kommen, dass wir uns über Jahre an ein bestimmtes Energiepotenzial gewöhnt haben. Es ist uns vertraut geworden. Erhöht sich das Potenzial durch diese Übung, ist es uns fremd, und wir schützen uns vor dem Fremden, indem wir ängstlich werden und es innerlich abwehren oder sogar komplett ablehnen.

Nun können wir einen Schritt weitergehen:
Wir können davon ausgehen, dass unsere Hände, wenn wir von unserer Persönlichkeit her kontaktfähig sind, energetisch riesig sind. Um diese elektromagnetische Kraft zu mobilisieren, reiben wir die Hände leicht aneinander. Die empfundene Wärme ist nicht nur Reibungswärme, sondern auch das Zeichen, dass sich die Hände aufgeladen haben. Nun erst sind wir optimal in der Lage, heilend - also magnetisierend- den anderen zu „behandeln“.
Dabei müssen wir ganz klar bedenken, dass wir als Persönlichkeit nichts tun können. Der Heilungsprozess ergibt sich allein durch die Berührung. Setzen wir jedoch unseren Willen ein, so stören wir allein dadurch diesen Prozess.
In diesem Umdenken (je weniger ich will, desto intensiver ist es!) liegt die eigentliche Schwierigkeit. So helfen sich seit Jahrtausenden viele Heiler, indem sie während der Behandlung beten. Mit diesem äußerst fruchtbaren „Trick“ halten sie ihr Ego in Schach. Dieses Phänomen liegt für mich hinter dem Gesundbeten.

Wie bewegen wir nun die Hände?
Wenn wir uns im eben skizzierten Sinne mit unseren Händen dem anderen nähern, finden sie von selbst die richtige Methode. Da es aber so schwer ist, ohne Ego anwesend zu sein, möchte ich einige Tipps geben:

1. Einfach die Hände nebeneinander an irgendeiner Stelle auf den Körper legen, zwanzig bis dreißig Sekunden liegen lassen und dann weiterwandern.

2. Nun legen wir die Hände aufeinander und kreisen so langsam über die verschiedenen Körperpartien. Dies ist besonders am Bauch wichtig. Hier folgen wir dem Verlauf des Dickdarms. Aber auch auf dem Rücken können wir dies durchführen.

3. Wir streichen den Körper immer in Richtung der Füße aus. Das ist vom Becken abwärts besonders wichtig.

4. Sind wir mit dieser Vorgehensweise vertraut, können wir einen Schritt weiter gehen und die Hände bis zu fünfzehn Zentimeter vom Körper entfernt ihre Bewegungen durchführen lassen. Das ist, wenn beide Beteiligte mit diesem Heilungsgedanken vertraut sind, noch wesentlich intensiver als die drei vorher beschriebenen Methoden.

Imaginationsmethode

Nun folgt die intensivste Methode. Um sie zu verstehen und durchführen zu können, studiere der Leser das Kapitel „Erden“ (es steht unter „Meditation“) und übe die dort angegebenen Imaginationsübungen.

Ein letzter Gedanke zum geistigen Heilen!
Laut meinen Ausführungen können wir somit davon ausgehen, dass jeder heilende Hände hat. Da aber jeder Mensch über ein unterschiedliches Energiepotenzial verfügt und darüber hinaus große Unterschiede hinsichtlich der Kontaktfähigkeit bestehen, wird das Heilen des einen eine wesentlich größere Wirkung haben als das Heilen des anderen.
Nun kommt noch etwas hinzu: Das bewusste Heilen hilft nicht nur dem „Klienten“ sondern auch dem „Heiler“; letzterem oft mehr als dem Klienten. Aber dies nur unter der einen Bedingung: Er ist darin geübt, sein Ego in Schach zu halten. Und darin liegt für mich das im Grunde Fruchtbare an dieser Methode. Der Heilende lernt, sich vom Ego zu befreien, bzw. er kann Herr über das Ego werden und dies schließlich im Alltag umsetzen.
Verändert der „Klient“ während der Heilung nicht sein Wesen, wird sich die Krankheit –logischer Weise - auf kurz oder lang wieder einstellen. Darin liegt die Hauptproblematik des "geistigen Heilens".