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Meditation in Konferenzen

(Text vom 09.02.2003)

Wie in anderen Situationen, kann man natürlich auch in Konferenzen meditieren. Auch hier gilt, dass wir uns mit dem Begriff Meditation auseinandersetzen müssen: Meditation ist das Erfassen unseres Seins im Hier und Jetzt, oder als Vorstufe:
die Wahrnehmung dessen was sich im Hier und Jetzt in uns bewegt - was uns bewegt.

Warum sollte man in diesem Sinne in Konferenzen nicht meditieren können? Gerade die mit der Zeit anwachsende Präsenz und Wachheit, in die wir hinein wachsen, hilft uns, gereinigter die Konferenzen zu überstehen.

Hinzu kommt, dass unser Stöhnen über die Langeweile und die dummen Kommentare der anderen Mitglieder, aufhört. Unsere Frustrationen verschwinden mit der Zeit. Es ist kein Witz: Wir gehen gestärkt und frisch aus den Konferenzen heraus. Ich habe es viele Jahre ausprobiert. Der Vorteil, der in den Konferenzen liegt: Wir müssen teilnehmen. Wir können nicht weg. Wir sitzen die ganze Zeit auf einem Platz. Wir können uns also äußerlich nicht ablenken.

Voraussetzung dabei ist, dass wir unser normales Kommunikationsmuster ändern:
Die normale Vorgehensweise ist doch folgende: Wir sind bemüht, jeden gesprochenen Satz zu erfassen. Automatisch kommentieren wir diese Sätze in uns. Das ruft Emotionen hervor, die wir verdrängen müssen, um die nächsten Sätze mitzubekommen. Oft können wir nicht verdrängen und so laufen zwei Arbeitsebenen gleichzeitig ab: Wir hören zu und beschäftigen uns mit den Emotionen. Als Drittes müssen wir auch noch eigene Lösungen für die besprochenen Themen finden und anbieten. Das Ganze ist Schwerstarbeit. Dies laugt uns so aus.

Übertragt die Übungen - am Ende der Einleitung - auf die Konferenzsituation:
Ihr bleibt ständig in Kontakt mit dem Stuhl usw. Ihr lasst alles auf euch zukommen und tastet im Inneren ab, was euch anspricht. Mit der Zeit werdet ihr merken, dass nur weniges für euch relevant ist, und dass in euch die entsprechenden Lösungsvorschläge von selbst entstehen. Wir sind auf der Erkenntnisbene angekommen. Die Erkenntnisebene liegt jenseits des Denkens, der Emotion und des physischen Körpers. Es ist die Empfindungsebene. Ein alter Meister hat die Aussage gemacht, die für mich in den letzten Jahren so wichtig geworden ist: Die Emotionen sind tausend Mal schneller als die Gedanken und der Körper (er meint hier die Empfindungs- oder Erkentnisebene) ist tausend Mal schneller als die Emotionen.