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VI. Wie sich die Wirklichkeit des Lichtes offenbart

1. Meister Lü sprach: Auch das Offenbarwerden der Wirklichkeit ist mannigfaltig. Man sollte sich nicht mit der kleinen (angeborenen oder anerzogenen) Natur und ihren beschränkten Möglichkeiten begnügen. Man sollte seiner Berufung eingedenk sein, allen lebenden Wesen ohne Ausnahme zur Erlösung zu verhelfen. Man sollte sich nicht abfinden mit seinem flüchtigen Menschengeist und seiner eitlen Selbstsucht. Wollt ihr, dass euer Werk gelinge, so trachtet ohne Unterlass danach, diese Worte zu befolgen.

Kommentar: Hier bezieht sich der Meister auf die Mechanismen der Persönlichkeit (Ego) und der Identifikation mit den aus Gewohnheit schon automatisierten mentalen und psychischen Verhaltens- und Denkformen. Wir sollten uns mit dieser Ebene nicht abfinden, sondern uns bewusst werden, dass sie für uns Bewusstseinswesen nicht mehr als ein Gefängnis ist. Dieser „flüchtige Menschengeist“ (Gedanken) und die „eitle Selbstsucht“ (Emotionalität und Machttrieb) verführen uns, uns selbst und anderen Leid zuzufügen. Dies geschieht, wenn wir aus dem Sonnengeflecht (Magenbereich) heraus agieren. Wir kämpfen dann in Bezug auf die Mitmenschen um unsere Position wie die Herdentiere. Das bedeutet Machtstreben und Übersteigerung des Vergleichens mit anderen. Permanent müssen wir uns vergleichen, um unsere Position zu erkennen und leider sehen sich die meisten dann nicht sehr positiv. So verstärken sich unsere Minderwertigkeitskomplexe. Wir erkennen dann nicht unsere Einmaligkeit. In dieser Einmaligkeit liegt unser Wert verborgen.

Wir müssen erkennen, dass es die eigentliche Berufung des Menschen ist, anderen in ihrem Sein aus unserem Sein heraus zur Verfügung zu stehen (nicht zu verwechseln mit missionieren). In diesem Hinweis liegt unsere Freiheit, Leichtigkeit und Freude verborgen. Befolgen wir diese Berufung, entdecken wir im Laufe unserer Meditationsarbeit, dass es nicht nur darum geht, dass die Chi-Kraft in uns fließt. Es geht noch viel weiter, dieses Fließen ereignet sich nun auch zwischen uns und anderen wesen. Ich nenne es die dritte Kommunikantionsebene.

2. In der Stille finde Geist und Gefühl zu tiefer bleibender Heiterkeit und Fröhlichkeit, als wären sie berauscht und neu gebadet. Dies bedeutet, dass der ganze Körper von Yang und Harmonie erfüllt ist wie ein heller Frühlingstag. Dies ist „das Knospen der Goldenen Blüte“!

Kommentar: Hat man sich als Meditierender in der Auseinandersetzung mit sich und mit Hilfe von Übungen mehr und mehr mit seinem eigentlichen Bewusstsein identifiziert, ist der erste Schritt in die transpersonale Ebene die Wahrnehmung des Raumes, der Weite. Es braucht eine lange Zeit, ehe man sich damit auch im Alltag identifizieren kann. In den Meditationszeiten ist es da schon einfacher und das sollte man ernsthaft nutzen, denn erreicht man diese Identifikation mit dem Raum, tritt immer wieder einmal die hier erwähnte STILLE ein. In dieser Ebene beginnt das „Knospen der Goldenen Blüte“. Wir erkennen nun, dass innere Freiheit, Freude und Humor die Grundlage und Essenz des Kosmos sind. Das Zentrum befindet sich im Brustraum. Die Frische und Lebendigkeit steuert das Becken bei. Die Klarheit entwickelt sich im Kopf. Nun sind alle drei Elixierfelder aktiv. Das gilt es zu würdigen. Für unser Alltags-Ich beginnt nun eine schwierige Phase, denn es wehrt sich gegen diese ungewohnten Zustände und wirkt mit Ängsten, Abwehr, Unverständnis usw. gegen diesen Machtverlust an.
Man erwarte nicht, dass es „gelingt“ im Alltag in konkreten Kontakt mit dieser STILLE zu bleiben. Das ist meiner Ansicht nach nicht möglich. Doch es ist realisierbar, die Ahnung, das Gerichtet-Sein zur STILLE hin zu schulen. Dann begleitet sie uns Tag und Nacht. Was für uns erkennbar wird ist, dass sich unsere Lebenseinstellung wandelt:
Die Sinne werden geschärft und verfeinert.
Die Beziehungen zu anderen Menschen werden klarer und eindringlicher.
Man nimmt andere Menschen in ihrem Sosein intensiver wahr, kann sie aber auch in ihrem Sosein lassen.
Man verliert sich nicht mehr in Diskussionen, denn das Machtstreben ist verschwunden. Man braucht es nicht mehr, um sich zu profilieren, man hat genug Profil.
Wir haben zwar noch die gleichen persönlichen Problematiken, doch wir verlieren uns nicht mehr in sie, oder zumindest tauchen wir immer schneller aus der Identifizierung mit ihnen heraus.

3. Dann geschieht es, dass alle Geräusche verstummen und dass der leuchtende Mond am Himmel aufgeht. Dann wird man gewahr, dass die weite Erde mit dem klaren Himmel und dem leuchtenden Mond der Lichtsphäre zugehört. Das ist „die reine Entfaltung des eigenen Geistes“, das Erstrahlen der Goldenen Blüte.

Kommentar: In uns, im Raum des Körpers, wird es wahrnehmbar heller. Es ist ein sanftes Licht, darum wird es mit dem Mond verglichen. Lassen wir uns, als Bewusstsein, auf dieses Licht in der Meditation ein, schließen sich die Sinne, das Denken hört auf und wir fühlen uns absolut geborgen. Lassen wir uns mit vollstem Vertrauen auf diese Sphäre ein, so kann hin und wieder ein wesentlich helleres Licht aufflammen. Dafür gibt es drei Orte in uns. Die Chinesen nennen sie Elixierfelder: im Becken, im Kopf und im Brustraum. Diese drei haben verschieden Nachwirkungen in uns, über die ich aber nicht schreiben kann, da ich den Leser schützen möchte, denn unsere Imaginationskraft könnte uns einiges vorgaukeln. Eines gilt es zu bedenken: Diese Elixierfelder sind auch aktiv und für andere Wahrnehmbar, wenn wir selbst das Licht noch nicht im Inneren sehen.

4. Der ganze Körper ist nun gestärkt mit neuer Kraft und braucht weder Sturm noch Frost zu fürchten. Den Dingen, von denen sich andere Menschen abwenden, begegne ich mit erneuter Kraft. Ich erbaue mein Haus aus purem Gold auf einem Fundament aus reiner Jade. Die Dinge dieser Welt, die in Fäulnis und Verderbnis zerkrümeln, entstehen zu neuem Leben, sobald mein Hauch sie berührt. Rotes Blut wird zu Milch, und der Lumpen Fleisch (Körper) wird zum goldenen Schatz. Das ist das Zeichen, dass die Goldene Blüte sich kristallisiert.

Kommentar: Hier wird die Wirkung des unteren Elixierfeldes aktiv. Der ganze Körper wird von der Chi-Kraft durchflutet und in uns entwickelt sich Reinheit, Klarheit und Beständigkeit (Gold und Jade). Das ist Yang.

Yin jedoch hat keinen Bestand. Da sich alles als Yin Geschaffene ständig verändert und vergeht, beinhaltet das neu Entstandene schon seinen Untergang (Fäulnis und Verderbnis). Es muss zu Yang werden, zum neuen LEBEN, es ist das Leben an sich.(Eigentlich müsste im Originaltext das Wort Leben mit großen Buchstaben geschrieben werden, denn sonst bleibt es unverständlich, was hier gemeint ist.)
Wir erkennen nun das Positive in allen Geschehnissen und Dingen und hören mit dem ständigen Bewerten von Situationen auf. Wir nehmen alles wie es ist, ob dies nun von außen oder von innen kommt.

Kommentar zu den nächsten Abschnitten:
Die erste Erfahrung ist das Knospen der Goldenen Blüte.
Die zweite Erfahrung ist das Erstrahlen der Goldenen Blüte.
Die dritte Stufe ist die Kristallisation der Goldenen Blüte im Inneren des Menschen.

5. Die erste Erfahrung entspricht dem, was das Meditationssutra mit seinem Bild meint: „Die Sonne sinkt in die Wasser des Westens, und die Allee der Bäume erscheint in klaren Konturen,“
Die Sonne sinkt, bedeutet, im Chaos das Prinzip des Nicht-Seins als Fundament zu gewinnen. Das höchste Gut ist wie Wasser, rein und unbefleckt. Das ist der Herr des Allerhöchsten, des Zeit- und Grenzenlosen (Wilhelm: der Herr der großen Polarität.), der Gebieter (über Schöpfung und Wandlung), der aus dem Osten hervortritt. Der Osten entspricht dem Holz. Daher das Symbol „die Allee der Bäume“. Die Bäume, die in siebenfacher Reihe stehen, bedeuten das Licht der sieben Öffnungen.
Wenn chíen um eine Position nach oben rückt, nach Nordwesten, wird es kán. „Die Sonne sinkt in die Wasser des Westens“ ist das Symbol von chien und kan. Kan ist die Himmelsrichtung von tzu (Mitternacht). Das bedeutet: Wie um die Wintersonnenwende der Donner tief in der Erde verborgen ist, so ist jeder Neubeginn verborgen und doch schon kraftvoll. Wird chen (Osten) erreicht, tritt yang aus dem verborgenen Grund hervor. Das wird symbolisiert durch „die Baumallee“. Alles Übrige kann entsprechend interpretiert werden.

Kommentar: Ich muss zugeben, dass dieser Text für mich sehr verwirrend ist. Deshalb möchte ich ihn frei aus meiner Erfahrung heraus kommentieren. Die Sonne ist die Yangkraft. Sie ist im Yin verborgen (Nacht). Dies ist vergleichbar mit dem immer wieder auftretenden Chaos, dem sich alle Meditierenden stellen müssen. Doch die Sonne ist in der Nacht verborgen aber nicht verschwunden. Akzeptieren wir das immer wieder auftretende Chaos in uns, so tritt Yang als aufgehende Sonne (aus dem reinen und unbefleckten Wasser, als Morgenfrische und Lebendigkeit) in Erscheinung (wird in uns wahrnehmbar). Dem Donner (Für mich war es mehr ein leichtes Erdbeben.) ordne ich die konkrete Erschütterung zu, die bei intensiver Meditation irgendwann leiblich spürbar wird und manche Meditierende in Angst und Schrecken versetzt, denn dies geschieht fast nie während der Meditation, sondern in Situationen, in denen wir auf keinen Fall damit rechnen. Es ist das, was meine Meditationslehrerin „das Brechen der Schale“ nennt. Danach beginnt eine für den Einzelnen unmerkliche Veränderung in der Begegnung mit der Außenwelt (Baumallee oder sieben Öffnungen). Yang beginnt mit seiner Manifestation in unserem Inneren, ist aber noch nicht fließend.

6. Die zweite Erfahrung nun besteht darin, ein festes Fundament auf der ersten zu bauen. Die weite Erde wird zum glitzernden Kristall. Es ersteht ein arkadischer Turm, und dann erscheint Buddha; das Goldene Wesen wird manifestiert – wer anders könnte das sein denn Buddha? Buddha ist der Goldene Heilige der großen Erleuchtung. Dies ist die Erfahrung der Wirklichkeit.

Kommentar: Ist die Schale einmal gebrochen, gilt es den gewonnenen Raum unter uns mit unserem Empfindungsbewusstsein zu erobern (siehe auch meine Artikel über das Erden). Im Laufe der Stabilisierung dieses „Geerdet-Seins“ erspürt man beim Stehen oder Sitzen etwa 40 cm unter sich eine „flüssige Festigkeit“, das neunte Chakra, wie es Hetty Draayer nennt. Von hier aus steigt dann die Yangkraft vollkommen rein immer wieder in uns auf und hilft uns, ein Urvertrauen zu entwickeln. Aus der eben erwähnten flüssigen Festigkeit wächst mit der Zeit (bei konsequentem Üben) der „arkadische Turm“. Ich nenne es die Säule. Sie ist eine klar wahrnehmbare, energetische Verbindung zwischen dem Raum unter den Füßen (neuntes Chakra), dem gesamten Raum des Körpers (den drei Elixierfeldern) und dem Raum über dem Kopf (achtes Chakra)

Identifizieren wir uns mit dieser Säule, sind wir in allen Alltagssituationen in der Meditation, gleichgültig wie erfreulich oder unerfreulich sie sind. Diese Säule und ihre Ausstrahlung ist vergleichbar dem tibetischen Vajra, das durch andere nicht zerstörbar ist. Nur wir selbst können uns immer wieder davon entfernen und im Yinbereich leiden. Diese Säule ist unser eigentliches menschliches Wesen und Sein.

7. Die Offenbarung der Wirklichkeit wird in drei Stufen erlebt.
In der Stille betritt der Geist das Tal. Man hört Stimmen, die sich miteinander verständigen, obwohl sie meilenweit voneinander entfernt sind. Die Stimmen hallen wie Echo durchs Tal, ähnliches hörte man nie. Das ist die Erfahrung des Geistes im Tal, ein jeder muss das zu seiner Zeit selber erfahren.

Kommentar: Es müssen nicht Stimmen sein, viele erzählen von Gesichtern oder Köpfen. Aber auch das muss nicht geschehen, wenn man vorsichtig und verantwortungsvoll schrittweise vorgeht. Dies sind Echos aus der Astralebene, wenn die Emotionalität zu schnell und heftig aufgewühlt wird. Dies gehört in den Bereich der niederen Siddhis. Sie haben keine Substanz und sollten völlig ignoriert werden. Erst unsere Neugierde würde aus ihnen eine für uns substantielle Bedrohung machen.

8. Die zweite Stufe: Mitten in der Stille flammt das Licht der Augen zur Stirn empor, so dass alles hell wird, als wäre man in einer durchleuchteten Wolke. Öffnet man die Augen, um sich seines Körpers zu vergewissern, findet man ihn nicht. Dies heißt: „Im leeren Raume wird es licht.“ Alles, sowohl innen wie außen, wird durchscheinend hell, und darin wohnt die Seligkeit.

Kommentar: Der entscheidende Hinweis in diesem Absatz liegt „Im leeren Raum…“ Hier wird einfach vorausgesetzt, was viele Meditierende nicht beachten, dass wir das Innere des Körpers erst so weit reinigen müssen, dass er als „leerer Raum“ wahrgenommen werden kann. Alle neurotischen Verstrebungen im Inneren müssen sich zumindest gelöst haben. Wird das Innere des Körpers als leerer Raum erlebt, ist die Goldene Blüte schon aufgeblüht, wirft aber den Schein nach außen. Da wir selbst noch nicht gereinigt genug sind und unser altes Selbstbild vielleicht noch Macht über uns hat, nehmen wir sie selbst noch nicht wahr. Jetzt gilt es, dieses Licht einzuladen, uns zu reinigen. Gerade dieses Phänomen habe ich bei mir und vielen anderen Menschen erlebt. Fremde Menschen nehmen an uns etwas wahr, sie kommen mit vollstem Vertrauen uns entgegen, doch wir erkennen unsere eigene Ausstrahlung noch nicht. Nur indirekt nehmen wir sie wahr. Ein Standardsatz lautet: „Plötzlich erzählen mir andere Menschen von sich Dinge, die sie mir früher nie erzählt haben.“

9. Die dritte Stufe: Mitten in der Stille wird der Leib mit chi erfüllt und blüht auf, wird leicht wie Spinnweben und lauter wie Jade. Man scheint zu sitzen, doch man schwebt empor. Dies heißt: „Der Geist kehrt heim ins Himmelreich“. Übt man dies lange genug, mag man eine wirkliche Levitation erleben.

Kommentar: Nun sind die Persönlichkeit und ihre Instrumente gereinigt. Das neunte Chakra in unserer Erde ist aktiv und aus der Schwere (das Blei der Wassergegend = Raum des Becken = gereinigtes Yin) ist Leichtigkeit, Freude und Helligkeit (Yang) geworden. Hat man (wie ich es empfehle) intensiv an der Erdung gearbeitet, so wird keine Levitation eintreten. Sattdessen werden wir von einer Empfindung der inneren Freiheit erfüllt und so kehrt der Geist nicht ins Himmelreich heim, sondern der „Himmel“ manifestiert sich in uns.

10. Dies ist die dreifache Offenbarung der Wirklichkeit, die in diesem Leben voll erfahren werden kann. Damit ist zwar noch nicht alles erklärt. Die Wirksamkeit offenbart sich verschieden, je nach den natürlichen Veranlagungen und Fähigkeiten eines Individuums, wie es im Chi Kuan ausgesprochen wird: „Die Manifestation früherer Tat, die ihres Lohnes wert ist“. Dies muss jeder selbst erfahren, so wie man Wärme oder Kühle des Wassers nur fühlt, wenn man es selber trinkt. Man soll zuversichtlich sein, dass man sich von der Wahrheit selbst zu überzeugen vermag.

Kommentar: Hier wird deutlich, dass schon in alten Zeiten klargestellt wurde, dass die Meditierenden mit den mündlichen oder schriftlichen Erklärungen selbstverantwortlich umgehen müssen, und genau dies ist auch mein Anliegen.

a) Keine Sprache ist in der Lage die transpersonalen Ebenen erfüllend zu beschreiben. Vielleicht nähern sich manche Gedichte, wenn man sie in sich nachklingen lässt, diesen Bereichen (z. B. die Gedichte von Novalis).

b) Eine sehr große Gefahr liegt im „sich mit anderen vergleichen“. Jeder erlebt die verschiedenen Phasen des inneren Weges verschieden von anderen und gerade deshalb finde ich es angebracht, wenn man sich einer Gruppe anschließt, denn in einer Gruppe wird die eigene Erfahrung immer relativiert und man verirrt sich dadurch weniger im eigenen Labyrinth.

c) Je tiefer der Mensch jedoch in das Transzendente eindringt, desto vergleichbarer sind die Erfahrungen. Daher kann man schon als Meditationslehrer klare Anweisungen geben.

11. Das Eine vor-himmlische chi manifestiert sich spontan in der jeweiligen Offenbarung der Wirklichkeit. Sucht man nach dem Einen chi und erlangt es, dann ist das Elixier in Wahrheit vollendet. Dies ist das wahre Samenkorn. Ein Samenkorn ums andere verwandelt allmählich das Unsichtbare ins Offenbare. Ein einziges Samenkorn ist das Ewige im Zeitlichen. Das Ewige im Raum- und Zeitlosen, das sind die ungezählten Samenkörner in ihrer Gesamtheit. Jedes einzelne Samenkorn aber schließt in sich den Keim des Ewigen. Deshalb sollte man es als eine Sache von höchster Wichtigkeit betrachten, seinem Geist die Möglichkeit zur Erweiterung zu geben.

Kommentar: Hier wird noch einmal auf den eigentlichen Sinn des Lebens hingewiesen: Die eigene Entfaltung zu fördern. Sich in Zeit und Raum nicht zu verlieren, sondern das Samenkorn der ewigen, unbeschreibbaren Wirklichkeit in sich zu suchen (das in den Elixierfeldern verborgen ist) und ihm zu ermöglichen, sich zu entfalten.